Feuer machen – So funktioniert’s!

Der Mensch und das Feuer. Das Feuermachen ist wahrscheinlich die erste Fähigkeit, die jedem Outdoor-begeisterten Menschen in den Sinn kommt. Das Feuermachen ist eine der besonderen Fähigkeiten, die den Mensch vom Tier unterscheidet. Das Feuermachen hat es uns Menschen evolutionstechnisch ermöglicht, kostbare und überlebensnotwendige Nahrung genießbarer, haltbarer und einfacher verdaulich zu machen. Dementsprechend ist das Feuermachen eine Fähigkeit, die jeder Mensch auch in der heutigen modernen Zeit noch draufhaben sollte.

In diesem Beitrag möchte ich die Grundlagen aufzeigen, die beim Feuermachen beachtet werden sollten.

Wer ein Feuer entzünden möchte, nutzt in der Regel ein Feuerzeug oder ein Streichholz. Grundsätzlich ist dies völlig okay. Doch kann man mit einem Feuerzeug einen dicken Holzscheit entzünden? Leider nein. Am Scheit würde sich ein bisschen Ruß bilden, allenfalls ein bisschen qualmen. Ein Feuer würde nicht entstehen. Doch warum?

 

Die richtige Vorbereitung

Mit dem Feuerzeug oder dem Streichholz entsteht eine kleine Flamme. Mit dieser Flamme kann feines und dünnes Material entzündet werden. Anschließend wird das kleine Feuer „großgezogen“.

Das kleine Feuerchen braucht vollste Aufmerksamkeit und wird nach und nach mit den nächstgrößeren Holzstücken „gefüttert“. Wenn direkt ein dicker Holzscheit auf die kleine Flamme gelegt wird, wird das Feuer wieder ersticken. Hilfreich ist dabei, sich das sogenannte Verbrennungsdreieck vor Augen zu führen.Bushcraft - Feuer machen - Verbrennungsdreieck

Brennstoff, Sauerstoff und Wärme. Sollte eines davon fehlen, wird kein Feuer entstehen. Wieso bleibt dementsprechend der große Holzscheit vom Feuer unberührt, wenn versucht wird, ihn mit dem Feuerzeug anzuzünden? Brennstoff und Sauerstoff sind zwar vorhanden, aber die kleine Flamme erzeugt nur einen winzigen Bruchteil der Wärme, die vonnöten wäre, um den Holzscheit zu entzünden.

Wichtig ist also, Holz mit verschiedenen Größen zu haben. Am besten leicht entzündliches Material (Zunder), dazu kleines Gehölz wie trockene Zweige und Späne, mittelgroßes Gehölz wie dünne Äste, großes Gehölz wie beispielsweise dünne Holzscheite und entsprechend größere Äste und zu guter Letzt die dicken Holzscheite.

Erst wenn alle Größen gesammelt wurden und in Reichweite liegen, wird das Feuer entfacht, indem der Zunder angezündet wird. Nach und nach werden dann die jeweils größeren Gehölze hinzugelegt.

Tipp #1: Für Unerfahrene gilt, stets mindestens die doppelte Menge zu sammeln, wie man meint, zu brauchen. Holz verbrennt deutlich schneller als zuvor angenommen.

Tipp #2: Kein dünnes Gehölz in Reichweite? Die Späne beim Schnitzen sind bestens verwendbar und schnell produziert. Sogar das Spalten von Holzscheiten ist mit einem geeigneten Outdoormesser möglich (engl. Batoning).

Das wichtigste beim Feuermachen sind die drei V’s: Vorbereitung, Vorbereitung und Vorbereitung.Bear Grylls

Zunder Birkenrinde

Zunder finden

Per Definition ist Zunder sehr leicht brennbares Material zur Aufnahme eines Funkens zur Entfachung eines Feuers. Dies kann beispielsweise ein Tampon oder auch die Watte von einem Wattestäbchen aus der Kosmetik sein. In der Natur ist der am einfachsten zu findende Zunder sehr wahrscheinlich die Rinde einer Birke.

Die Birke ist erkennbar an der auffällig weißen Rinde. Bei genauer Betrachtung ist festzustellen, dass an der Rinde kleine Fasern abstehen, die sich sehr leicht abziehen lassen. Diese Fasern sind deutlich dünner und feiner als handelsübliches Papier und somit leicht entzündlich.

Zunder Birkenrinde (Knäuel)

Ein paar dieser Fasern sind schnell gesammelt und werden in der Hand zerrieben in Windeseile zu einem Häufchen, dass sich super schnell entzünden lässt.

Tipp #3: Ein paar Streifen Birkenrinde in der Tasche, um im Notfall ein Feuer machen zu können, sind immer hilfreich Dies kann selbstredend bereits vor der Reise und/oder Tour gesammelt werden. Trockenhalten lässt sich Zunder übrigens prima in den bekannten Zip-Beuteln aus dem Haushalt.

 

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