Du planst gerade deine Reise nach Slowenien? Oder du möchtest in einiger Zeit nach Slowenien reisen? Oder du hast Slowenien bisher gar nicht als attraktives Land innerhalb Europas wahrgenommen? In diesem Beitrag habe ich die wichtigsten Informationen und Reisetipps für dich zusammengestellt.
Reisepass / Visum
Slowenien ist Mitglied der Europäischen Union (EU) und somit sind weder ein Reisepass noch ein Visum für den Aufenthalt nötig.
Impfungen
Besondere Impfungen sind nicht zwingend notwendig. Jedoch sind insbesondere für uns Outdoor-Liebhaber die Impfungen gegen FMSE durch Zecken und gegen Tollwut zu empfehlen. Das mediale Interesse an Tollwut ist zwar gering, jedoch verläuft eine Infektion zu nahezu 100% tödlich.
Ein Malaria-Risiko besteht nicht.
Kontakt / Menschen
Ich persönlich habe die Slowenen sowohl innerhalb als auch außerhalb von Touristengebieten als sehr sympathisch, gastfreundlich und hilfsbereit kennengelernt. Mir hat es jederzeit sehr viel Spaß gemacht, mit ihnen zu plaudern. Insbesondere gegenüber Rucksackreisenden sind sie sehr neugierig und hören den Erlebnissen gespannt zu.
Sprache / Sprachbarrieren
Die Amtssprache ist slowenisch, doch der Großteil ist ebenfalls der englischen Sprache mächtig. In den Schulen wird darüber hinaus Italienisch und/oder Deutsch als zweite Fremdsprache unterrichtet. Ich habe sogar einen älteren Herren getroffen, dessen Deutsch deutlich besser ist als sein Englisch. Wohl eher die Ausnahme, aber auch das kann vorkommen.
Reisezeit / Klima
Trotz der flächenmäßig geringen Größe des Landes wird Slowenien von drei verschiedenen Klimazonen beeinflusst. Der südliche Teil wird eher mediterran, der Nordosten kontinental und der Nordwesten alpin beeinflusst. Die wärmsten Monate sind Juli und August, in denen – je nach Region – die Temperaturen weit über 30 °C liegen können. Es kann allerdings vorkommen, dass die Sommermonate größtenteils verregnet sind (wie im Sommer 2014).
Sicherheit / Kriminalität
Slowenien ist ein sicheres Land. Mir persönlich sind keine negativen Vorfälle aufgefallen. Ein gesunder Menschenverstand genügt. Wertsachen und Gepäck insbesondere in Touristengebieten nicht unbewacht irgendwo stehen oder liegen lassen.
Gefahr durch Wildtiere
In Slowenen gibt es Braunbären, Luchse, Wildkatzen, Wölfe, (Wasser-)Schlangen, Fledermäuse und zahlreiche Spinnenarten, darunter auch Skorpione.
Keines dieser Tiere macht Jagd auf Menschen. Insbesondere Luchse, Wildkatzen und Wölfe sind dem Menschen gegenüber derart scheu, dass eine Begegnung nahezu unmöglich ist. Auch einen Braunbären wirst du aufgrund ihrer Scheuheit sehr wahrscheinlich nicht zu Gesicht bekommen. Wie immer gilt auch hier, keine Nahrung mit ins Zelt bzw. Nachtlager zu nehmen.
Zur gefährlichsten Schlangenart zählt in Slowenien die Kreuzotter. Für gesunde Menschen ist ein Biss nicht tödlich, aber ärztlich zu behandeln. Zur Vorbeugung genügt festes Schuhwerk und der Verzicht auf unkontrolliertes Greifen in Löcher und Felsspalte sowie Unachtsamkeit beim Sammeln von Pilzen oder Beeren.
Bis auf kleine Wasserschlangen habe ich auf meinen Reisen in Slowenien bisher (leider) noch keines der oben genannten Tiere zu Gesicht bekommen. Wer mehr Glück hat, sollte statt Angst lieber einen klaren Kopf sowie die Kamera für die Aufnahme eines seltenen Erlebnisses parat haben.
Währung
Die Währungseinheit in Slowenien ist der Euro.
Geld
Im Vergleich zu Deutschland ist Slowenien deutlich günstiger. Im Durchschnitt kostet ein äquivalentes Gut in Slowenien etwa zwei Drittel des Preises in Deutschland. Teilweise sogar nur die Hälfte. Darüber hinaus beträgt die Mehrwertsteuer für die üblichen Dinge zur Lebenserhaltung wie Arznei- und Nahrungsmittel sowie Hotel- und Restaurantdienstleistungen nur 9,5 Prozent. Alkohol ist dagegen vergleichsweise teuer. Eine Dose 0,5 L Bier kostet knapp 1 Euro inkl. 22% Mehrwertsteuer. Dosenpfand gibt es nicht. (Stand: August 2014)
Strom
In Slowenien ist der Euro-Stecker mit 230 Volt bei 50 Hz üblich und somit identisch mit den bekannten Steckdosen aus Deutschland. Ein Adapter ist daher nicht notwendig.
Zeitunterschied
Slowenien befindet sich in der Mitteleuropäischen Zeitzone (MEZ). Im Vergleich zu Deutschland entsteht kein Zeitunterschied.
Verkehrsnetz (Bus, Bahn, Taxi)
Hier kann ich nur meine eigenen Erfahrungen in der Region der julischen Alpen wiedergeben.
Die Transalpina Bahn (oder im slowenischen auch Bohinjska proga genannt) führt von Jesenice im Norden bis nach Trieste im Süden. Auf meiner Strecke von Nova Gorica bis Most na Soči (ca. 1 Stunde Fahrtzeit) habe ich 3,42 Euro bezahlt. Entlang der Strecke gibt es eine Vielzahl an Haltestellen, um unterschiedliche attraktive Orte und Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Insbesondere der nördliche Abschnitt mit Orten wie Bohinjska, Bled und Vintgar sind schon alleine eine Reise wert.
Das Busnetz ist nach meiner Erfahrung in Ordnung, aber nicht so weit ausgebaut wie in Deutschland. So kommt es vor, dass manche Busse nur 2 bis 3 Mal am Tag fahren, davon einer sehr früh morgens und einer sehr spät abends. Für Busfahrten möchte ich daher empfehlen, sich bereits am Vortag über die gewünschte Busfahrt zu informieren, um negative Überraschungen zu vermeiden.
Mit dem Taxi bin ich nicht gefahren.
Wanderwege
Es gibt viele Wanderwege, aber diese sind nicht so zahlreich vorhanden und umfangreich beschildert wie man es aus Deutschland. Hier soll diesbezüglich allerdings kein negativer Eindruck entstehen. Wer spontan und ohne Planung unterwegs ist, wird hier tolle Wanderwege entdecken. Ansonsten geben die Locals und andere Touristen mit Sicherheit auch den ein oder anderen Tipp für eine abwechslungsreiche und höchst interessante Wanderroute.
Outdoor-Aktivitäten
Neben dem Wandern gibt es zahlreiche andere Outdoor-Aktivitäten. Insbesondere entlang der Soča findest du eine Menge Angebote für den Wassersport. Von Kayaking über Canoeing und Rafting bis hin zum Canyoning. Für jeden etwas dabei. Für Adrenalin-Junkees in luftiger Höhe dürften auch die Angebote für das Paragliding und der sogenannten Zip-Line interessant werden.
Sehr interessant ist an dieser Stelle die Soča Kajakschule in Cezsoča bei Bovec. Ein deutscher Unternehmer hat hier eine komplett deutschsprachige Kajakschule eröffnet. So sind auch unvergessliche Wildwassererlebnisse auf der Soča möglich, ohne den Stress einer Fremdsprache mit kajak-spezifischen Begriffen zu haben. Ein weiterer Vorteil der Soča Kajakschule: Egal ob Jung oder Alt, egal ob alleine, in der Gruppe oder als Familie, selbst die Allerjüngsten haben hier die Möglichkeit, die Fähigkeiten des Kajakfahrens zu erlernen. Und das alles in deutscher Sprache!
Unterkünfte
In vielen Städten, die ich bisher besucht habe, gibt es mindestens ein Hostel unmittelbar in der Nähe des Stadtzentrums. Hostels haben des Weiteren den Vorteil, dass sie gerade im Bereich des Wassersports attraktive Rabatte für unterschiedliche Aktivitäten gewähren.
Ein Beispiel findest du hier im Hostel Soča Rocks.
Wenn du jedoch auf Mehrbettzimmer verzichten und lieber im Hotel nächtigen möchtest, dann gibt es auch hier einige günstige und gleichzeitig saubere Angebote. Zum Beispiel habe ich mehrere Hotels entdeckt, in denen ein Doppelzimmer einzeln belegt zwischen 20 und 28 Euro pro Nacht kostet.
Essen
Das Essen in Restaurants ist in Ordnung. An dieser Stelle gebe ich auch privat immer den Hinweis, die Erwartungen erst einmal herunterzuschrauben, um negative Überraschungen zu vermeiden. Wenn du mit geringen Erwartungen aufwartest, wirst du eher positiv überrascht. Neben der Qualität sind auch die Preise in Ordnung. Eine sättigende Pizza kostet zwischen 5 und 7 Euro, ein Fleischgericht meiner Erfahrung nach zwischen 8 und 12 Euro.
In einem Restaurant in der Nähe von Kal-Koritnica habe ich übrigens den bisher besten Lammbraten meines Lebens gegessen.
Getränke
Die Slowenen trinken ähnlich wie wir Deutschen auffällig viel Bier. In den meisten Restaurants kostet ein halber Liter 2,20 Euro. Im Supermarkt wie oben bereits erwähnt einen knappen Euro. Die gängigsten Marken sind Lasko und Union.
Wer es etwas stärker mag, sollte auf jeden Fall den Slivovice (oder auch Slibowitz genannt) probieren. Dieser Obstbrand wird in vielen Familien selbst gebrannt und erreicht gut und gerne einen Alkoholgehalt von über 40 Prozent.
Einkaufen
In größeren Orten gibt es Supermärkte in nahezu identischer Größe und Auswahl wie in Deutschland. Die Grundnahrungsmittel lassen sich aber auch innerhalb kleinerer Orte in Kiosks besorgen. In Tourismusgebieten sind diese größtenteils auch sonntags geöffnet.
Internet
Der Zugang zum Internet ist beeindruckend gut. Wer entsprechende Roaming-Verträge hat, kann dieses überall mit recht guter Geschwindigkeit nutzen. Ansonsten haben auffällig viele Läden, Restaurants und Kneipen ein kostenloses WLAN-Angebot. Diese sind entweder direkt offen oder kennwortgeschützt. Das entsprechende Kennwort lässt sich bei jeder Bedienung erfragen und wird ohne zu zögern mitgeteilt. Hier könnten sich deutsche Gaststätten noch eine Scheibe abschneiden. 😉
Besonderheiten
Viele meiner Kumpels und ehemaligen Arbeitskollegen denken schlecht über Slowenien. Das Land sei angeblich arm, dreckig und schlichtweg grau.
Dieses Denken liegt leider immernoch darin begründet, dass auf Grund des “eisernen Vorhangs” alle Länder östlich von Deutschland automatisch “schlecht” seien.
Doch ganz im Gegenteil: Slowenien ist ein wunderschönes Land mit tollen Menschen, einer Vielzahl interessanter Orte und nahezu unberührter Natur.
Insbesondere die Soča ist mit ihrem türkisfarbenem Wasser einfach traumhaft.
Zieh dir das folgende Video rein, um mehr Eindrücke zu bekommen.
Na, hat Slowenien nun auch einen Platz auf deiner Bucketlist?
Viel Spaß bei deinem Abenteuer!
Informative Übersicht mit tollen Bildern. Danke.
Vielen Dank für das Kompliment. Gern geschehen!!
Hallo Tobi! Bin gerade in Slowenien am Meer.
Habe nach Informationen gesucht und bin auf deine Seite gestoßen.
Bei den Wanderungen sprichst du das Harz an. Dort war ich erst vor einer Woche. Bin aus Salzburg Österreich.