Du planst gerade deine Reise nach Kuba? Ganz ohne Reisebüro und anderen Angeboten von Pauschalreisen, sondern ganz individuell auf eigene Faust durchs Land? Vielleicht sogar mit wenig Geld, um einfach mal die Karibik zu genießen und die eigenen Ansprüche ein bisschen herunterzuschrauben?
In diesem Reiseguide habe ich die wichtigsten Informationen für dich zusammengestellt.
Hätte ich die Infos, die ich hier veröffentliche und weitergebe, schon vor meiner Abreise gehabt, wären meine Begleitung und ich mit noch weniger Geld ausgekommen.
Selbstverständlich ist dieser Reiseguide nicht vergleichbar mit dem des Auswärtigen Amtes. Jedoch kann ich aus meiner Erfahrung sehr gut beurteilen, welche Hinweise tatsächlich der Realität entsprechen und welche eher beschönigt sind.
In diesem Reiseguide möchte ich meine persönlichen Eindrücke mit dir teilen und Erfahrungen weitergeben. Gänzlich ohne Klischees und Beschönigungen, sondern lieber mit der knallharten Wahrheit, damit du bei deiner Reise nicht negativ überrascht wirst.
Dieser Reiseguide ist somit eine hilfreiche Ergänzung mit echten Erlebnissen.
Visum/Touristenkarte
Für die Einreise in Kuba ist ein Visum in Form einer sogenannten Touristenkarte nötig. Pauschaltouristen erhalten diese Touristenkarte in der Regel bei der Buchung ihrer Reise, doch Individualreisende müssen sich eigenständig darum kümmern.
Bei der kubanischen Botschaft in Berlin ist die Touristenkarte für 25,- Euro zzgl. 20,- Euro Bearbeitungsgebühr zu erhalten. Etwas günstiger gibt es die Touristenkarte bei www.islands-and-more.de. Dort kostet die Touristenkarte 25,- Euro zzgl. 10,- Euro Bearbeitungsgebühr. Also insgesamt 35,- Euro.
Angeblich soll an den Schaltern einiger Flughäfen die Touristenkarte zu erwerben sein. Abhängig davon, von welchem Flughafen du gebucht hast, ist sie dort erwerbbar oder eben nicht. Ich empfehle, die Touristenkarte im Vorfeld bei dem oben genannten Anbieter zu erwerben, damit du einerseits bereits das Thema in aller Ruhe daheim abhandeln kannst und andererseits nicht mit Gepäck unnötige Meter am dicht gedrängten Airport umherirren musst, um einen Anbieter für die Touristenkarte zu finden.
Die Aufenthaltsdauer mit einer Touristenkarte auf Kuba beträgt 30 Tage. Jeder angefangene Tag zählt als ganzer Tag, d.h. bei einer Anreise mit einem Flug zur späten Stunde, zum Beispiel um 20:00 Uhr, zählen die restlichen 4 Stunden des Tages als ein kompletter Tag. Somit bleiben 29 Resttage mit der Touristenkarte.
Die Touristenkarte ist vor Ort bei der Einwanderungsbehörde einmalig um 30 Tage verlängerbar.
Reisepass
Bei der Einreise ist ein Reisepass nötig, der noch mindestens 6 Monate gültig ist. Dies gilt auch bei Kindern. Kopien werden nicht anerkannt, auch nicht in digitaler Form.
Wer individuell durch das Land zieht und des Öfteren bei Gastfamilien in den sogenannten Casa Particulare übernachtet, muss sich dort mit dem Reisepass ausweisen und seine Identität in einem offiziellen Formular der Einwanderungsbehörde mit der Reisepass-Nummer bestätigen und handschriftlich unterschreiben.
Dementsprechend ist die Nutzung des Reisepasses nach der Einreise in Kuba nicht abgeschlossen. Du wirst ihn in regelmäßigen Abständen benötigen.
Ausreise
Wer per Flugzeug ausreist, muss am Flughafen pro Person 25 CUC Flughafengebühr bezahlen. Insbesondere für Low-Budget-Reisende ist dies sehr wichtig, um stets daran zu denken, die letzten 25 CUC nicht anderweitig auszugeben.
Des Weiteren ist daran zu denken, dass die Ausfuhr von Zigarren und Rum stark begrenzt ist. Pro Person dürfen 20 Zigarren (50 Zigarren bei ungeöffneten Kisten mit offiziellem und zertifiziertem Siegel) sowie insgesamt zwei Liter oder drei Flaschen Rum aus Kuba mitgenommen werden.
Impfungen
Impfungen sind nicht zwingend notwendig. Neben den standardmäßigen Impfungen wie Hepatitis B, Diphterie und Tetanus werden Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus (als Kombinationsimpfstoff verfügbar) sowie gegen Tollwut empfohlen.
Die Tollwutimpfung wird in der Regel von vielen Menschen weitgehend unterschätzt. Allerdings ist der Krankheitsverlauf beim Menschen bei einer Infektion immer tödlich. Insbesondere in den Großstädten Kubas sind in jeder Seitenstraße eine Vielzahl streunender Hunde und Katzen zu sehen, die zwar größtenteils friedlich sind, doch ein Risiko besteht weiterhin.
Da viele Krankenkassen die Kosten für die Tollwutimpfung übernehmen, sollte in jedem Fall über eine Impfung nachgedacht werden.
Ein Malaria-Risiko besteht nicht.
Weitere Informationen zu typischen Reisekrankheiten erhältst du beim Tropenarzt bzw. beim Infektiologen.
Kontakt / Menschen
Dieses Thema ist sehr schwer zu beurteilen, da sich die Verhaltensweisen der Kubaner nicht verallgemeinern lassen.
Der Tourismussektor ist wirtschaftlich der mit Abstand größte Geldbringer des Landes. Dementsprechend sind die Einheimischen, die im Tourismussektor tätig sind, auf das Geld der Touristen aus, was nicht selten zu Maßnahmen führt, die der Abzockerei gleichkommen. Sowohl im Restaurant und in diversen Casa Particulare als auch bei Taxifahrern und anderen Locals, die sich auf den Straßen herumtreiben. Wer die Chance sieht, beim nächsten Touristen an Geld in Form von Bares oder auch Provisionen zu gelangen, hängt schneller an dessen “Rockzipfel” als dem Reisenden gefallen dürfte.
Doch nicht alle Kubaner sind so. Viele Einheimische sind auch ohne Gegenleistung durchaus hilfsbereit, obwohl dies auf unserer Reise relativ selten der Fall war. Viele scheinbare “Hilfeaktionen” entpuppen sich früher oder später als Masche, um an dein Geld zu kommen.
Die wohl freundlichsten Kubaner haben wir stets in den Casa Particulare angetroffen. Die meisten sind freundlich, hilfsbereit und haben ab und an sogar einen sehr interessanten Insidertipp für dich parat. Doch natürlich gibt es auch bei den Gastfamilien das ein oder andere schwarze Schaf.
Sprache / Sprachbarrieren
Die Amtssprache ist Spanisch. In den Großstädten und öffentlichen Einrichtungen ist die englische Sprache aber weit verbreitet. Angeblich sollen aufgrund der kommunistischen Partnerschaften in einigen Teilen sogar Russisch- und Deutschkenntnisse vorhanden sein, jedoch habe ich davon nichts mitbekommen. Allenfalls ein “Alles klar!” kommt den Kubanern über die Lippen.
Vor meiner Reise beschränkte sich mein Spanisch auf die gängigen Worte wie “Guten Tag”, “Danke”, “Bitte”, “Entschuldigung” und Co.
Auf meiner einmonatigen Rundreise konnte ich mein Spanisch allerdings schnell verbessern, sodass ich einige Worte sowie die Zahlen sicher beherrsche. Dementsprechend kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass eine Rundreise auch ohne Spanischkenntnisse möglich ist.
Wenn alle Stricke reißen, helfen Mimik und Gestik bei der Kommunikation.
Reisezeit / Klima
Kuba ist die größte Insel der Karibik und befindet sich zwischen dem 20. und dem 23. Grad nördlicher Breite. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 27°C und die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 1.320 Millimeter. Von Juni bis Oktober herrscht die Regenzeit und Hurrikan-Saison, welche im Oktober ihren Höhepunkt findet.
Die beste Reisezeit ist demnach von November bis Mai, was auf der Nordhalbkugel der Erde dem Winter und dem Frühjahr entspricht.
Durch das subtropische Klima herrschen auch im Winter angenehme Tagestemperaturen von 25-30 °C. Selbst in der Nacht zeigt das Thermometer nur selten Temperaturen von 15 °C oder weniger.
Die Luftfeuchtigkeit liegt bei durchschnittlich 80 Prozent.
Die beste Reisezeit liegt zwischen November und Mai.
Sicherheit / Kriminalität
Kuba ist ein sicheres Land. Wer an die typischen Regeln eines Reisenden denkt und keine Wertsachen und Gepäckstücke unbeaufsichtigt liegen lässt, wird wenig oder keine Probleme bekommen.
Weder mir noch meiner Begleitung sind auch nur die geringsten Anzeichen von Kriminalität oder Gewalt aufgefallen.
Da der Tourismus auf Kuba die mit Abstand größte Geldquelle darstellt, wären die Kubaner nicht besonders geschickt, die Touristen durch erhöhte Kriminalität abzuschrecken oder zu verscheuchen.
Gefahr durch Wildtiere
Obwohl die Tierwelt Kubas über 13.000 verschiedene Arten hervorbringt, von denen etwa 40 Prozent der Säugetiere und sogar 90 Prozent der Amphibien ausschließlich auf Kuba vorkommen, geht von ihnen keine nennenswerte Gefahr aus.
Das Kuba-Krokodil (auch Rautenkrokodil genannt) ist zwar auf der gesamten Insel in Aufzuchtstationen zu beobachten, doch in freier Wildbahn sind sie vom Aussterben bedroht und leben in den Sümpfen der Península de Zapata, welche bei einer Rundreise eher selten zu den “typischen” Destinationen zählen.
Giftige Schlangen gibt es auf Kuba nicht.
In vielen Reiseguides, anderen Blogartikeln und Zeitschriften ist zu lesen, dass auf Kuba mit dem Eleutherodactylus iberia der kleinste Frosch der Welt leben soll. Diese Aussage stimmt nicht bzw. nicht mehr. Das kubanische Monte-Iberia-Fröschchen misst eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 10 bis 12 Millimetern. Mit der Zeit wurden in Mexiko, Brasilien und Papua-Neuguinea noch kleinere Frösche entdeckt, die eine Länge von 7 bis 8 Millimetern auf die Messlatte bringen. Unabhängig davon, wo nun der kleinste Frosch der Welt zu Hause ist, dürfte jedoch klar sein, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, einen dieser winzigen Fröschchen zu Gesicht zu bekommen.
Stattdessen gilt auch auf Kuba einmal mehr: Wer das Glück hat, Wildtiere in ihrer freien Wildbahn beobachten zu können, so möge er den Moment genießen und/oder schnell eine Fotoaufnahme als Andenken machen.
Währung
Auf Kuba gibt es zwei Währungen.
Auf der einen Seite steht der Peso cubano, der mit CUP abgekürzt wird und für die einheimische Bevölkerung die standardmäßige Währung darstellt. In einigen Kreisen wird der CUP auch mit MN – also Moneda Nacional – abgekürzt.
Auf der anderen Seite gibt es den Peso cubano convertible. Dieser wird mit CUC abgekürzt, stellt die “harte” Währung Kubas dar und ist angelehnt an den US-Dollar, um eine international starke Währung zu haben. Luxusgüter, jegliche Waren für Touristen und jedes Gut, das nicht als Grundnahrungsmittel zählt, wird in CUC abgerechnet.
Der Wechselkurs von CUC zu CUP beträgt je nach Wechselkurs 1:24 und der Wechselkurs von CUC zu US-Dollar beträgt immer 1:1. Der Wechselkurs von Euro zu US-Dollar beträgt je nach Wechselkurs etwa 1:1,12.
Ein Rechenbeispiel: Für 5 Euro erhältst du 5,60 CUC. Für diese 5,60 CUC erhältst du 134,40 CUP.
Viele Pauschaltouristen, die auf Kuba nur die typischen Touristenorte wie Varadero und Co. besuchen, wissen nicht, dass es auf Kuba zwei Währungen gibt, und bezahlen jegliche Waren in CUC.
Ein Individualtourist, der ohne Hotelanlagen und anderen Buchungen auf eigene Faust das Land erkundet, sollte stets ein paar CUC in CUP umtauschen. Am besten und einfachsten ist dies in einer Casa Particulare. Hier fragst du den Hausbesitzer ganz höflich, ob er dir ein paar CUP wechseln könnte. In der Regel ist dies überhaupt kein Problem.
Beim Umtausch von 5 CUC bekommst du 120 CUP. Wenn du bedenkst, dass zum Beispiel eine Fahrt im Bus der Einheimischen bei etwa 50 Kilometern gerade einmal 2 CUP kostet, kommst du mit 120 CUP schon ziemlich weit. Sobald deine 120 CUP aufgebraucht sind oder sich langsam dem Ende neigen, tauschst du weitere 5 CUC.
So ist immer gewährleistet, dass du ein paar CUP parat hast, um günstig bei diversen Einkaufsmöglichkeiten wie Kiosks einzukaufen oder im Bus der Einheimischen mitzufahren.
Und noch etwas: Allein dadurch, dass du Ahnung von CUP hast und mit ihnen umzugehen weißt, wirst du selbstbewusster in einer Verhandlung mit einem Kubaner. Dieses Selbstbewusstsein wird auch der Kubaner merken. Er merkt, dass du nicht zu den naiven Ich-zahle-sowieso-alles-Pauschaltouristen gehörst, und wird in dir einen ernstzunehmenden Verhandlunsgpartner sehen. Die Wahrscheinlichkeit einer Abzockerei sinkt.
Weiterer Tipp: Obwohl die öffentlichen Toiletten alles andere als sauber sind, wird am Eingang stets ein Kubaner sitzen, der Geld für die Benutzung verlangt. Unwissende legen 1 CUC auf den Teller. Verlangt wird aber nur 1 CUP. Wer also 1 CUC auf den Teller legt, hat das 24-fache bezahlt. Oder anders formuliert: Sofern du auf Toiletten mit CUP bezahlst, kannst du für den Gegenwert von 1 CUC 24 Mal aufs Klo gehen.
Fazit zur Währung: Für einen Individualreisenden ist es wichtig, nicht nur beide Währungen auf Kuba zu kennen, sondern mit beiden umgehen zu können. Sorge schon zu Beginn deiner Reise dafür, ein paar CUC in CUP zu wechseln. Wenn du immer darauf achtest, ein paar CUP in der Tasche zu haben, kannst du eine Menge Geld einsparen.
Meine Empfehlung auf Reisen: Die DKB-Kreditkarte, um weltweit kostenlos Geld abheben zu können.
Geld
Wie viel Geld bei einer Rundreise mitgenommen werden sollte, hängt natürlich davon ab, wie lange deine Reise dauert und inwiefern du auf Luxusgüter, Partys und Nachtleben verzichten möchtest bzw. verzichten kannst.
Für unsere einmonatige Rundreise haben wir 1.000 Euro eingeplant. Wohlwissend, dass wir auf unserer Reise der einheimischen Bevölkerung so nah wie möglich kommen wollen und uns gezielt vom Massentourismus fernhalten. Wenn möglich, möchten wir trinken wie die Kubaner, essen wie die Kubaner, schlafen wie die Kubaner. Oder kurz: Leben wir die Kubaner. Unser Bemühen, die kubanische Bevölkerung jederzeit näher kennenlernen zu wollen und bescheiden zu leben, hat uns dazu veranlasst, unsere Denkweise so auszurichten, dass wir mit möglichst wenig Geld auskommen.
Ich kann bestätigen, dass eine einmonatige Rundreise mit einem Reisebudget von maximal 1.000 Euro pro Person bei einer gehörigen Portion Einschränkung und Verzicht auf Luxus auch auf Kuba möglich ist. Hätte ich die Infos, die ich hier veröffentliche und weitergebe, schon vor meiner Abreise gehabt, wären meine Begleitung und ich mit noch weniger Geld ausgekommen.
Strom
Auf Kuba ist der zweipolige Flachstecker nach US-amerikanischer Norm mit 110 Volt der standardmäßige Stecker. Auch in den Casa Particulare. Einige Casas haben zwar eine Spannung von 220 Volt vorliegen, doch darauf sollte sich niemand verlassen.
Wer keinen Multistecker für weitere Reisen benötigt, findet hier einen zuverlässigen Adapter.
Zeitunterschied
Auf Kuba gilt die Central Standard Time (CST) in den Wintermonaten von November bis März und die Central Daylight Time (CDT) von März bis November. Diese Zeitumstellung stimmt zwar nicht exakt mit der deutschen Winter- und Sommerzeit überein, doch im Groben lassen sich diese Zeiten miteinander vergleichen.
So entsteht auf Kuba ein nahezu ganzjähriger Zeitunterschied zu Deutschland von minus 6 Stunden.
Beispiel: Um 15:00 Uhr auf Kuba ist es in Deutschland bereits 21:00 Uhr.
Nur in den Übergangsphasen der jeweiligen Zeitumstellungen im März und November liegt der Zeitunterschied für wenige Tage bei 5 bzw. 7 Stunden.
Verkehrsnetz (Bus, Bahn, Taxi)
Die Möglichkeiten, um sich auf Kuba von A nach B zu bewegen, sind sehr vielfältig und doch lassen sich direkt einige Optionen ausschließen.
Bahn
Die Bahn ist grundsätzlich nicht zu empfehlen. Das Eisenbahnnetz erstreckt sich zwar von West nach Ost und hat ausreichend Haltestellen in den größeren Städten, doch die Zuverlässigkeit, die Pünktlichkeit, die Flexibilität und die Sauberkeit halten sich stark in Grenzen. Außerdem ist die Bahn viel zu langsam.
Bus
Die Busverbindungen lassen sich grob in drei Bereiche unterteilen:
1. Der Viazul-Bus gilt für Reisende und Touristen offiziell als die empfehlenswerteste Busgesellschaft auf Kuba und fährt (außerhalb der Feiertage) täglich, pünktlich und zuverlässig zu den größeren Städten. Allerdings birgt auch dieser Bus einige Nachteile. Der Viazul-Bus ist häufig schon frühzeitig ausgebucht, was dazu führt, dass eine spontane Mitfahrt nahezu unmöglich und daher eine Reservierung von mindestens einem Tag im Voraus notwendig ist.
Tipp: Bei einer Mitfahrt im Viazul-Bus darf warme Kleidung im Handgepäck nicht fehlen!
2. Der Transtur-Bus ist offiziell zwar ebenfalls für Touristen empfohlen, jedoch hält dieser nicht nur in Städten, sondern auch direkt an Hotels und anderen öffentlichen Einrichtungen.
Für längere Fahrten daher weniger geeignet. Für kürzere Fahrten empfehle ich die dritte Variante.
3. Die Busse der Einheimischen fahren ganztägig in unterschiedlichen Abständen entlang der größeren Straßen. Häufig sind die Busse überfüllt, doch das sind sowohl der Viazul und als auch der Transtur ebenso. Eine Mitfahrt wird in CUP – also in der Währung der Einheimischen – bezahlt. Für eine Strecke von etwa 50 Kilometern werden meist 2 CUP verlangt, was umgerechnet knapp 0,09 CUC entspricht. Selbst wenn ein Busfahrer die Chance sieht, mehr Geld von dir abkassieren zu können und hartnäckig auf 10 CUP für die 50 Kilometer besteht, sind dies knapp 0,42 CUC und dementsprechend 10 bis 20 mal günstiger als der Preis für den Viazul.
Taxi
Auch bei den Taxen gibt es gleich mehrere Varianten:
1. Staatliche Taxen sind schnell an ihrer Aufmachung zu erkennen, denn insbesondere in den größeren Städten mit viel Tourismus spiegeln sie mit ihren bunt bemalten, US-amerikanischen Nostalgiekarosserien das klischeehafte Kuba wieder. Umso schöner die Aufmachung, desto höher der Preis. Ich persönlich kann eine Mitfahrt aus Kostengründen nicht empfehlen. Wer dennoch unbedingt in einem der Oldtimer mitfahren möchte, sollte vor der Fahrt auf jeden Fall einen Festpreis vereinbaren.
2. Private (und illegale) Taxen sind je nach Verhandlungsgeschick günstiger als staatliche Taxen. Jedoch wird jemand, der sich wenig mit den Preisen auskennt, bei diesen Taxen schnell zum Opfer der Abzockerei. Eine solide und hartnäckige Einstellung beim Verhandeln schont das Portemonnaie.
3. Die sogenannten Coco-Taxen sind umgebaute Motoroller, überwiegend in den touristischen Großstädten zu finden und unschwer an ihrer knallgelben Farbe zu erkennen. Unter anderem in Havanna für kurze Sightseeing-Fahrten geeignet, jedoch nicht ganz günstig. Nach einer intensiven Verhandlung mit dem Fahrer sollte der Preis nicht über 5 CUC liegen, um zum Beispiel vom Plaza de la Revolución in die Altstadt zu gelangen.
4. Die Bici-Taxen sind umgebaute Fahrräder. Sie erinnern an die asiatischen Rikschas und tummeln sich sowohl in größeren als auch kleineren Städten. Für kurze und gemütliche Strecken beim Sightseeing zwar geeignet, aber ansonsten zu langsam, mit Gepäck dazu noch sperrig und im Vergleich zu anderen Taxen zu teuer.
Wer auf seiner Reise auf das Budget schaut, kann folgende Faustregeln beachten:
- Für sehr kurze Strecken bis 5 Kilometer: Laufen oder privates/illegales Taxi
- Für kurze Strecken bis 15 Kilometer: Privates/illegales Taxi oder Bus der Einheimischen
- Für mittlere Strecken bis 150 Kilometer: Bus der Einheimischen
- Für längere Strecken ab 150 Kilometer: Viazul-Bus bei vorheriger Reservierung
Für Sparfüchse und Abenteurer, die sehr aufgeschlossen Land und Leute kennenlernen möchten, empfiehlt sich grundsätzlich der Bus der Einheimischen. Selbst bei einer längeren Strecke kann diese in mehrere kürzere Abschnitte unterteilt und anschließend Stück für Stück mit dem Einheimischenbus abgeklappert werden.
Wanderwege
Die Landschaft Kubas ist vielfältig. Neben Wiesen, Feldern und Plantagen, kilometerlangen Strandabschnitten und Felsküsten sowie zahlreichen Flüssen und Inseln gehört der kubanische Dschungel zu den prägnantesten Merkmalen der kubanischen Landschaft, die nicht selten zu unvergesslichen Wanderungen einladen.
Leider sind Wanderungen vielerorts nicht erlaubt und ohne Kartenmaterial schwierig zu finden. Eine Übersicht mit den schönsten Wanderrouten findest du hier.
Unterkünfte
Die beste Wahl der Unterkunft für Individualreisende sind die sogenannten Casa Particulare. Familien, die einzelne Zimmer ihres eigenen Hauses an aufgeschlossene (und bezahlende) Touristen vermieten, finden sich in nahezu jeder Stadt. Selbst in kleineren Dörfchen, in denen der Tourismus (noch nicht) dominiert, haben wir stets günstige und saubere Gastfamilien aufsuchen können.
Casa Particulare sind sehr leicht an dem blauen Anker auf weißem Grund zu erkennen.
Über die Sauberkeit und kriminelle Hintergründe brauchst du dir in der Regel keine Gedanken machen. Natürlich kann eine Casa nicht mit einem 5-Sterne-Hotel mithalten, aber das wird von Individualreisenden auch nicht erwartet. Die Casa Particulare spiegeln die kubanische Kultur bestens wieder. Bei lustigen, informativen (und manchmal sogar feuchtfröhlichen) Gesprächen mit den Hausbesitzern sorgt die Nähe zur Bevölkerung für ein hautnahes Kuba-Erlebnis.
Du möchtest online deine erste Casa Particulare buchen, um nach der Landung direkt eine Unterkunft zu haben? Hier findest du eine riesige Auswahl.
Wer nicht nur puren Tourismus erleben und viel lieber mehr über Kuba erfahren möchte, ist in den Casa Particulare definitiv an der richtigen Stelle.
Essen
Hachja, das Essen.
Wer schon diverse Low-Budget-Reisen hinter sich hat, schraubt seine Ansprüche ans Essen automatisch herunter. Abende ohne Essen oder maximal Nahrung aus dem Wald – Fette und Proteine, rein damit. Möglichst viele Kalorien, um den Bedarf an Energie nach kräftezehrenden Touren zumindest halbwegs zu decken. Egal was wir kriegen, hauptsache Kalorien.
Mit diesen geringen Erwartungen sind wir an das kubanische Essen herangetreten – und wurden fürstlich überrascht.
Schwein, Hähnchen, Lamm und Fisch mit Reis und schwarzen Bohnen. Dazu einen gemischten Salat, einen prall gefüllten Früchteteller und frittierte Bananen. An einem Abend haben wir uns trotz knappen Budgets sogar Hummer gegönnt. Ultra lecker.
Aaaaaaber …
Am ersten Abend sind wir von der kubanischen Küche mehr als positiv überrascht. Am zweiten Abend immernoch. Am dritten Abend … naja.
Spätestens nach einer Woche hält das kein Mensch mehr aus. Hähnchen und Reis. Hähnchen und Reis. Hähnchen und … oh Gott, bitte.
Am schlimmsten ist es in Trinidad. Ein Restaurant reiht sich an das nächste und jedes Restaurant bietet dieselben Speisen an. Natürlich hat jedes Restaurant jemanden, der auf der Straße die mehr oder weniger hungrige Kundschaft anlocken soll. Unglücklicherweise sagt jeder genau dieselben Worte: “Pork, chicken, lamb … and … Mojito.”
Das Wort “Alleinstellungsmerkmal” hat ein Kubaner auf jeden Fall nicht erfunden. Das steht fest.
Tipp: Halte Ausschau nach kleinen, eher unscheinbaren Mini-Restaurants am Straßenrand. Häufig wird die Ware nur aus einer kleinen, fensterähnlichen Luke an den Straßenrand gereicht. Nicht selten machen diese kleinen Kiosks einen eher schäbigen Eindruck. Doch das Essen kann sich sehen und vor allem schmecken lassen. Eine gute und günstige Alternative zu Hähnchen und Reis aus den Restaurants. Bezahlt wird in der Regel in CUP, sodass zum Beispiel ein komplettes, sättigendes Frühstück weniger als 1 CUC kostet.
Getränke
Una cerveza por favor.
… Ein Bier bitte.
Naheliegend wäre gewesen, dass auf der karibischen Zuckerrohrinsel Kuba der Rum an erster Stelle stehen würde. Falsch gedacht. Alkoholisches Konsumgut Nummer 1 ist das Bier. Die bekanntesten Sorten sind das Crystal und das Bucanero.
Das Bucanero übertrumpft nach meinem Geschmack eiskalt aus der Flasche (nicht aus der Dose) sogar viele deutsche Biere.
So, jetzt zum Rum. Veraltet, 3 Jahre, 5 Jahre, 7 Jahre, 15 Jahre oder ein Extra Añejo Máximo für 1.400 CUC? Was darf es sein? Beim Rum ist für jeden Geschmack und – erst recht – für jedes Budget etwas dabei.
Kurz zum Vergleich: Viele Sorten sind in Deutschland gar nicht oder nur selten erhältlich. Preislich ist der Rum in Deutschland etwa 2,5 bis 3 mal teurer.
Eine kleine Flasche Havanna Club 3,5 cl Añejo Blanco (etwa 2 Jahre alter weißer Rum) kostet in jedem Straßenkiosk nur 1,95 CUC – etwa 1,70 Euro. Ein Schnäppchen.
Für Genießer und/oder als Mitbringsel für daheim empfehle ich den Ron Santiago de Cuba und den Ron Mulata. Im ersten Geschmack auf der Zunge angenehm weich und mild. Erst nach dem Schlucken erinnert der Rum daran, dass tatsächlich Alkohol darin ist. Ein Gaumenschmaus.
Doch nicht nur das Bier und der Rum können sich sehen lassen. Auch die nicht-alkoholischen Getränke schmecken besser als wir anfangs erwartet haben. Wenngleich das Mineralwasser durch den eher faden Geschmack schon nach einigen Tagen eher negativ in Erscheinung tritt, sind sämtliche Softdrinks eine leckere Alternative. Die landestypische Cola-Limonade, die Orangenlimonade und die Zitronenlimonade erinnern stark an die Marken der uns bekannten Coca-Cola Company. Empfehlen kann ich außerdem die Ananas-Limonade.
Tipp: Die unter der Rubrik “Essen” erwähnten kleinen Kiosks, die unscheinbar am Straßenrand von einheimischen Familien betrieben werden, bieten Getränke für 1 bis 2 CUP an. Das entspricht bei einem Wechselkurs von 1:24 etwa 0,04 bis 0,09 CUC. Super günstig und auch einigermaßen lecker.
Das Leitungswasser ist grundsätzlich zu meiden.
Einkaufen
Für Individualreisende sehr wichtig: Wo lässt sich günstig einkaufen?
Dieses Thema ist auf Kuba eine Sache für sich. Einkaufsläden, wie wir Deutschen sie kennen, gibt es auch Kuba nur sehr wenige.
“Ich geh’ mal eben zum Shop und hol’ ein paar Konserven.” Diesen Satz wird ein Individualreisender auf Kuba sehr selten sagen.
Und selbst in dem Fall, dass ein kleiner Supermarkt in der Nähe sein sollte, ist dieser zum Einen nur sehr dürftig ausgestattet und zum Anderen sorgen die Preisvorstellungen der Waren für so manche Überraschung.
In Bayamo mussten wir Trinkwasser aus einer Pizzeria kaufen, weil jegliche Supermärkte ausverkauft waren.
Internet
Wer eine Reise nach Kuba plant, kann sich darauf einstellen, auf Facebook und Co. für die gesamte Reisezeit verzichten zu müssen. Mobiles Internet via Smartphone ist nicht möglich. Wer bei einem längeren Aufenthalt nicht auf das Internet verzichten kann, kann in diversen Internetcafés eine Sitzung buchen. Preislich liegt eine Sitzung zwischen 2 und 5 CUC pro halbe Stunde.
Besonderheiten
Dieser Reiseguide wurde mit den Erfahrungen aus Kuba im Januar 2015 verfasst.
Das seit 1960 verhängte Wirtschafts- und Finanzembargo zwischen der USA und Kuba wurde durch US-Präsident Barack Obama Ende 2014 gelockert. Weitere Maßnahmen sollen folgen, sodass US-amerikanische Bürger unbegrenzt Geld überweisen und beliebig nach Kuba einreisen können.
Dies wird in mittelfristiger Zukunft dazu führen, dass US-amerikanische Unternehmen ihr Geschäft oder zumindest eine Zweigstelle nach Kuba verlegen, um den dortigen Absatzmarkt zu bedienen. Döner Kebab, Gyros Pita, Spaghetti Bolognese und fettige Käse-Pizzen werden dann auch auf Kuba keine Fremdworte mehr sein. Kurz gesagt: Die kubanische Kultur wird eine fundamentale Veränderung durchmachen.
Darüber hinaus werden jährlich knapp fünf Millionen Touristen aus den Vereinigten Staaten erwartet. Dieser Anstieg an Touristen wird die Preise ordentlich in die Höhe treiben und die derzeit noch ruhigen Orte werden in Zukunft ebenso vom Tourismus dominiert sein wie Havanna, Varadero, Trinidad und Co.
Es bietet sich daher an, so schnell wie möglich auf den Inselstaat der Karibik zu fliegen, um noch das “alte” Kuba kennenzulernen. Und wer schonmal auf Kuba war, wird in Zukunft mit dem “neuen” Kuba ein völlig anderes Land vorfinden.
Hast du weitere Fragen zu Kuba? Stelle deine Frage einfach in den Kommentaren.
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Und zu guter Letzt noch ein kleines Video für dich zur Inspiration.
Lautstärkeregler aufdrehen, zurücklehnen, genießen!
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Hallo tobi, ich finde deinen Reiseguide und die übrigen Artikel echt super klasse. Habe mir ieniges notiert für die anstehende Reise. Tausend Dank dafür !!! Das Video ist auch klasse
Hi Anne, vielen Dank für die tollen Komplimente. Freut mich sehr, dass ich dir helfen konnte. Und natürlich wünsche ich dir viel Spaß bei deiner Reise.
Liebe Grüße,
Tobi
Hi Tobi, interessante Beiträge zu Kuba, die sicher auch für unsere Reise hilfreich sind. Eine Frage hätte ich aber noch: hattet ihr Euro zum Wechseln mit dabei (falls ja, wieviel?) oder immer nur mit Kreditkarte abgehoben? VG Jana
Hi Jana, freut mich riesig, dass dir die Tipps und Tricks zur Kuba-Reise gefallen!
Ja, ein paar Euro zum Wechseln (Bargeld) hatten wir am Anfang dabei: Pro Personen 100,- Euro. Das Bargeld kannst du an den sogenannten „Cadecas“ bzw. Casas del Cambio“ eintauschen. An diesen Wechselstuben solltest du aber immer einige Minuten an Wartezeit mitbringen.
Einfacher und die aus meiner Sicht empfehlenswerte Methode ist aber definitiv das Abheben per Kreditkarte.
Liebe Grüße,
Tobi
Hallo Tobi,
es ist März 2018 und Dein Bericht schon ein paar Jährchen alt aber ich danke Dir ganz herzlich für die Informationen. Amüsant geschrieben, Fotos zwischendurch sehr schön und auch das Video macht Lust auf Kuba. Ich plane 2 Wochen Mitte/Ende April und werde meinen Mann (78 J.), der im Januar eine Weltreise begonnen hat und gerade in Montevideo (Uruguay)ist. Er startete in Agentinien und umsegelte das Kap Horn und nach Chile jetzt in Uruguay angekommen. Er wird dann für 2 Wochen auch noch Kuba fliegen. Freue mich sehr nach Deinem tollen Reisebericht darauf.
Danke und weiterhin so tolle Reisen – ich kann auch sehr Mexiko und Südafrika empfehlen -. Aber im Grunde ist jedes Land schön, spannend und es toll neue Menschen kennenzulernen. Eine Bereicherung fürs Leben.
Liebe Grüße aus Belgien, Karin
Huiii….das hört sich nach einer spannenden Reise an. Aufs Segeln hätte ich tatsächlich auch mal Lust.
Vielen Dank für deinen Kommentar und das tolle Feedback!!
Bleibt gesund und ich wünsche euch viel Spaß bei euren Reisen.
Liebe Grüße,
Tobi
Hallo Tobi. Ich habe einiges gelesen und freue mich nun auf Kuba. Tolle Tips und Tricks habe ich bei dir gefunden. Danke
In einer Woche starte ich. Frage zum Schuhwerk! Beim Wandern denke sind Wanderschuhe besser. Doch in Havanna was trägt man dort? Turnschuhe, Sandalen oder sind es immer geschlossene Schuhe?
Ich wäre froh um eine Antwort, den ich möchte nicht Schuhe einpacken, die man im Rucksack lässt.
Hi Stefan,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Bezüglich deiner Frage zu den Schuhen solltest du einfach das anziehen, womit du dich wohlfühlst. Meist sind das Flip Flops, aber natürlich auch leichte Sandalen oder Barfußschuhe.
Ich persönlich laufe auch gerne barfuß, komplett ohne Schuhwerk. Notfalls kann man auch direkt vor Ort etwas kaufen.
Einfach nicht so kompliziert machen. 😉
Liebe Grüße,
Tobi